Krauth, Babsi

Ich bin beim Ambulanten Hospizdienst Westlicher Enzkreis,

weil es mir sehr große Freude bereitet, Familien in dieser Lebenslage begleiten zu dürfen.

Für mich ist es ein absolutes Vorrecht am Lebensende eines sterbenden Menschen und seiner Familie dabei sein zu dürfen.

Das Sterben ist ein Prozess, der ein absoluter Ausnahmezustand ist, genauso wie die Geburt eines Kindes.

Es hat etwas Faszinierendes und Spannendes. Mich persönlich katapultiert eine Zeit des Begleitens immer wieder aus meinem „scheinbar“ von mir geregelten Alltagsleben (welches oft sehr hektisch und eng gestaltet ist) hinein in eine andere Sphäre aus Raum und Zeit. Bewusstsein für die eigene Vergänglichkeit ist gegenwärtig und schärft meine Sinne für Gottes Schöpfung.

Mich bringen Begleitungen zur Ruhe, zur Besinnung, zum Nachdenken und Innehalten.

Dinge, die mir zuvor wichtig erschienen, sind es plötzlich nicht mehr.

Ich selbst bin die am meisten „Beschenkte“, da ich durch die Hospizarbeit einen neuen Blickwinkel und Lernprozess für mein eigenes Leben erfahren darf.

Unsere Einsatzleiterinnen Heidi und Conni sind ganz liebe, empathische Führungskräfte,

die mir Halt, Sicherheit und ein gutes Feedback geben.

Die Beiden, die regelmäßige Gemeinschaft bei unseren Versammlungen und die Supervisionen, sind ganz zentrale, wichtige Grundvoraussetzungen, diese Arbeit zu tun.

Durch die regelmäßigen Supervisionen und Seminare bin ich immer wieder staunend bewegt, welche Bereicherung es ist, sich mit dem Sterben bewusst auseinanderzusetzen.

Zitat von Gian Domenico Borasio: „Die Vorbereitung auf das Sterben ist die beste Vorbereitung auf das Leben“.

Es ist mir eine Ehre, dass ich im Hospizdienst arbeiten darf.

Babsi Krauth