Warum ich beim Hospizdienst bin

Eva Glauner, ehrenamtliche Mitarbeiterin

„Es war wohl einfach der richtige Zeitpunkt“, stellt Eva Glauner im Rückblick fest. Sie war 44, als sie sich entschloss, den Lehrgang als Sterbebegleiterin beim Hospizdienst zu machen. „Ich wollte einen Dienst erweisen und auch mein eigenes Erleben verarbeiten.“ Zuvor hatte sie ihre an Demenz erkrankte Großmutter begleitet, die im Pflegeheime lebte. Wobei sie das Gefühl nicht loswurde, für sie nicht so da sein zu können, wie sie es gern gewollt hätte.

Wie eine Fügung erschien daher ihr erster Einsatz bei einer über 90-jährigen alten Dame. Diese sah sie in all den Jahren – es waren fast vier am Ende – als eine Art „Ersatzenkelin“ an. Die Begleitung erwies sich für alle Beteiligten als wahrer Glücksfall; Eva Glauner konnte auch ihrer Großmutter jetzt entspannter begegnen. Der Prozess des Loslassens gewann eine andere Perspektive.

„Diesen Wechsel der Perspektive habe ich gebraucht, und gleichzeitig wusste ich, dass ich gebraucht werde - das ist immer wieder bereichernd, bei jeder Begleitung“, sagt die jüngste der ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen des Hospizdienstes.

Eva Glauner
Ehrenamtliche Mitarbeiterin